Ursprünglich hegte Google den Plan, den Markt für Onlinewerbung zu revolutionieren. Ersten Ankündigungen zufolge sollten Werbecookies ab 2025 aus dem Browser Chrome von Google eliminiert werden. Doch nun änderte der der IT-Konzern den Plan.
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Pläne zur Umgestaltung des Markts für Onlinewerbung
Mit dem Projekt „Privacy Sandbox“ wollte Google den Markt für Onlinewerbung eigentlich grundlegend umgestalten. Nun gab der IT-Konzern das Vorhaben überraschend wieder auf.
Anders als ursprünglich angekündigt, wird Browser Chrome von Google auch ab 2025 Cookies akzeptieren. Infolgedessen ist das gesamte Projekt gefährdet.
Cookies als wichtiger Bestandteil für Internetwerbung
Cookies haben sich als wichtiger Bestandteil von Onlinewerbung etabliert. Im Browser abgespeicherte Kennungen sorgen dafür, dass User bei Online-Aktivitäten verfolgt werden können.
Darauf basierend, können Interessenprofile erstellt und Werbung zielgerichtet präsentiert werden. Im Laufe der Zeit spielte die sogenannte programmatische Werbung für den Werbemarkt eine immer größere Rolle. Infolgedessen wurde auf nahezu jeder europäischen kommerziellen Webseite ein Cookie-Banner angezeigt.
Dieses Banner eröffnet die Möglichkeit, Daten nach gesetzlich vorgeschriebener Zustimmung weiterzugeben.
Neues System
Dieses System wollte Google nun ändern. Laut der Regelung schien es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis die Werbe-Cookies ab 2025 vollständig vom hauseigener Browser Chrome entfernt werden. Bereits 2024 führte Google einen Testlauf durch. Bei diesem Testlauf verweigerten insgesamt ein Prozent aller Chrome-Installationen die Cookies. Mit dieser Maßnahme sollte der Werbebranche vor Augen geführt werden, dass alternative Techniken für eine Werbeausspielung ebenso effektiv wie etablierte Mechanismen sind.
Allerdings erbrachten die Ergebnisse nicht den gewünschten Erfolg. Google-Manager Anthony Chavez gab zu verstehen, dass für die Umstellung noch viel Arbeit erforderlich ist. Anstatt dem Cookie-Aus soll es bessere Optionen geben, um bessere und infomativere Entscheidungen treffen zu können.
Ungewisse Zukunftspläne
Weitere Zukunftspläne sind derzeit ungewiss. Schließlich entschied sich Google nicht aus freien Stücken für die Cookie-Reform.
Apple schränkte den Datentransfer auf iPhones sowie im eigenen Browser namens Safari bereits vor einigen Jahren deutlich ein.
Dieser Zustand resultierte in schweren Verwerfungen auf dem Markt für Onlinewerbung. Mehrere Skandale folgten. Daraufhin mussten Werbebranche-Akteure zunehmend mit Verfahren rechnen.
Harsche Kritik – von Anfang an
Der aktuelle Gegenentwurf von Google zum aktuellen Werbesystem wurde jedoch von Anfang an kritisiert. Anfänglich versuchte der IT-Konzern, gemeinsam mit anderen Browser-Herstellern vielversprechende Lösungen zu finden. Die Pläne scheiterten. Im Anschluss plante Google nun einen Alleingang – basierend auf der hohen Dominanz auf dem Markt. Allerdings sorgten dieser Schritte in der Branche für viel Skepsis.
Andere Mitkonkurrenten warfen dem Publisher Google vor, auf dem Werbemarkt eine noch höhere Machtstellung anzustreben. Dieses Ziel soll Google angeblich verwirklichen, indem der Konzern wesentliche Daten gegenüber anderen Marktteilnehmern verschweigt.