Beim Kauf in Onlineshops, aber auch im privaten Bereich nutzen viele Menschen PayPal zur Zahlung. Ende August 2025 führte ein Ausfall der Sicherheitssysteme von PayPal dazu, dass mehrere deutsche Banken Zahlungen des US-amerikanischen Zahlungsdienstleisters blockiert haben.
Die Sicherheitsprobleme bei PayPal rufen Betrüger auf den Plan. Wer PayPal zur Zahlung nutzt, sollte sein Konto im Blick behalten und unberechtigte Transaktionen achten.
Inhaltsverzeichnis
Ausfall der Sicherheitssysteme bei PayPal
Seit dem Ausfall der Sicherheitssysteme bei PayPal Ende August 2025 gab es bereits Betrugsversuche, zu denen auch betrügerische Anrufe gehören. Die Täter geben sich als Sparkasse aus und nutzen eine Reparatur von PayPal-Transaktionen als Vorwand. Die Angreifer versuchen, an Sicherheitsnummern und andere Zugangsdaten für das Onlinebanking zu gelangen. Einige Sparkassen informieren auf ihrer Webseite und über ihre App über diese Gefahr.
Aufgrund der Panne bei PayPal stoppten einige große deutsche Banken PayPal-Lastschriften oder nahmen verstärkte Prüfungen vor. Nutzer von PayPal stellten mitunter fest, dass ihre PayPal-Zahlungen an andere PayPal-Nutzer oder für Onlinekäufe zurückgewiesen wurden. Dabei ging es hauptsächlich um auffällige Zahlungsaufträge in Milliardenhöhe.
Insider aus Finanzkreisen berichten davon, dass es sogar eine einzige Lastschrift über eine Milliarde Euro sowie weitere Lastschriften mit extrem hohen Beträgen gab.
Ein Insider betont, dass ein Teil der unberechtigten Lastschriften automatisch zurückgebucht werden kann. Das ist jedoch nicht für alle Zahlungen möglich. Für die Banken ist das mit einem großen Aufwand verbunden.

PayPal als beliebteste Zahlungsmethode im E-Commerce
Die weitreichenden Auswirkungen der Panne bei PayPal sind darauf zurückzuführen, dass PayPal als Online-Bezahldienst eine enorme Bedeutung hat. In Deutschland ist es die beliebteste Zahlungsmethode im E-Commerce und wird von ungefähr 30 Millionen Verbrauchern gelegentlich oder sogar regelmäßig genutzt. Laut dem Forschungsinstitut des Handels, EHI, erreicht PayPal gemessen am Umsatz bei Zahlungen im Onlinehandel einen Anteil von fast 30 Prozent.
Laut Branchenkennern ist die Störung darauf zurückzuführen, dass das System von PayPal, mit dem verdächtige Zahlungen herausgefiltert werden, vorübergehend ausgefallen ist. Das Sicherheitssystem soll Betrug verhindern und gilt normalerweise als leistungsfähig.
PayPal bestätigte die Störung, ohne Gründe dafür zu nennen. Das Unternehmen teilte mit, dass es mit Bankpartnern zusammenarbeitet, um Unstimmigkeiten auf den Konten der Kunden aufzudecken.

Folgen der Panne für Verbraucher
Verbraucher, die vom Ausfall bei PayPal betroffen sind, können echte Mails von PayPal erhalten, mit denen sie über die fehlgeschlagenen Transaktionen informiert werden. Es kommt darauf an, diese echten Mails von Phishing-Mails zu unterscheiden.
Absender der echten Mails ist service@paypal.de. Der Name des Kunden steht als persönliche Anrede über dem Logo von PayPal. In den Mails werden konkrete Daten zur betroffenen Transaktion genannt. Ein Link, über den sich die Kunden in ihr PayPal-Konto einloggen können, ist nicht vorhanden.
Anders als die echten Mails von PayPal enthalten die Phishing-Mails typischerweise einen Button oder einen Link, der per Mausklick zum PayPal-Konto führt. Wer eine solche Mail mit einem Link erhält, sollte den Link nicht anklicken. Stattdessen sollte der Empfänger einer solchen Mail, um sich zu vergewissern, die offizielle Webseite oder App von PayPal nutzen und sich einloggen.
Minus-Anzeige im PayPal-Konto
Nach dem Ausfall der Sicherheitssysteme bei PayPal verzeichneten einige Nutzer auf ihrem PayPal-Konto einen Minusbetrag und wurden zum Ausgleich des Betrags innerhalb weniger Tage aufgefordert. PayPal geht bei blockierten Lastschriften davon aus, dass keine ausreichende Deckung für das Bankkonto vorhanden ist. In den Transaktionsdetails wurde teilweise sogar eine Bankbearbeitungsgebühr erwähnt.
Es ist unklar, ob PayPal diese Forderungen tatsächlich durchsetzt. Bei einer fehlerhaften Bankbuchung sollten betroffene Kunden den Kundenservice von PayPal kontaktieren und Widerspruch einlegen.
PayPal informiert seine betroffenen Kunden in den E-Mails darüber, in Verbindung mit der Bank zu treten und bis zu einem bestimmten Datum den fälligen Betrag einzuziehen.
Die Verbraucher werden aufgefordert, dafür zu sorgen, dass das Bankkonto ausreichend gedeckt ist. Der Zahlungsdienstleister weist darauf hin, dass ein Ausgleich des PayPal-Kontos mehrere Tage dauern kann.
Kunden sollten sich bei einem Minus auf ihrem PayPal-Konto nicht unter Druck setzen lassen und stattdessen abwarten. Der offizielle Kundenservice von PayPal steht bei Unklarheiten zur Verfügung.
Was PayPal-Nutzer tun sollten
Nach dem Vorfall bei PayPal sollten Kunden aufmerksam sein. Es ist wichtig, die Kontoauszüge regelmäßig zu prüfen und beim Bankkonto auf unberechtigte Abbuchungen zu achten. Auch das PayPal-Konto sollte regelmäßig geprüft werden, um fehlerhafte Buchungen festzustellen.
Grundsätzlich sollten Passwörter und andere wichtige Zugangsdaten niemals weitergegeben werden. PayPal wird in seinen Mails die Kunden niemals nach ihren Zugangsdaten fragen. Mails, in denen Zugangsdaten abgefragt werden, sollten nicht beantwortet werden. Solche Fragen sind ein eindeutiges Merkmal von Phishing.
Wichtig ist, dass Kunden ihre Zugangsdaten sichern. Wer sein Passwort über längere Zeit nicht geändert hat, sollte es ändern und ein starkes, nur für PayPal genutztes Passwort wählen. Zusätzlich sollte die Zwei-Faktor-Authentifizierung gewählt werden.